Dienstag, 30. Dezember 2014

Prosit Neujahr


Für das kommende Jahr wünsche ich Euch

Zeit zum Träumen, denn das ist der Weg zu den Sternen, 
Zeit zum Nachdenken, denn das ist die Quelle der Klarheit,
Zeit zum Lachen, denn das ist die Musik der Seele,
Zeit zum Leben, denn das ist der Reichtum des Lebens,
Zeit zum Freundlichsein, denn das ist das Tor zum Glück.
(Volksweisheit)



Neujahr bei Pastors

Mama schöpft aus dem Punschgefäße,
der Vater lüftet das Gesäße
und spricht: „Jetzt sind es vier Minuten
nur mehr bis zwölfe, meine Guten.
Ich weiß, daß Ihr mit mir empfindet,
wie dieses alte Jahr entschwindet,
und daß ihr Gott in seinen Werken
– Mama, den Punsch noch was verstärken! –

Und daß Ihr Gott von Herzen danket,
auch in der Liebe nimmer wanket,
weil alles, was uns widerfahren
– Mama, nicht mit dem Arak sparen! –

Weil, was geschah, und was geschehen,
ob wir es freilich nicht verstehen,
doch weise war, durch seine Gnade
– Mama, er schmeckt noch immer fade! –

In diesem Sinne, meine Guten,
es sind jetzt bloß mehr zwei Minuten,
in diesem gläubig frommen Sinne
– Gieß noch mal Rum in die Terrine! –

Wir bitten Gott, daß er uns helfe
auch ferner – Wie? Es schlägt schon zwölfe?
Dann prosit! Prost an allen Tischen!
– Ich will den Punsch mal selber mischen.“
(Ludwig Thoma)


Die Fotos wurden in England aufgenommen (mit freundlicher Genehmigung meiner Tochter).


Erinnert Ihr Euch auch noch an den Brauch, zwischen den Jahren keine Wäsche zu waschen oder gar aufzuhängen? Ich habe mich immer gefragt, warum die Zeit zwischen Heilig Abend und Neujahr „zwischen den Jahren“ genannt wird.

Meine Wißbegier führte zu allerlei Recherche im Internet. Hier eine  knappe Zusammenfassung diverser Internetquellen, deren Interpreten vermutlich mehr über Silvester und Neujahr wissen, als ich (bisher wußte):

Schon im Jahre 153 v. Chr. verlegten die Römer den Jahresbeginn vom 1. März auf den 1. Januar. Seitdem entsprechen die Monate September bis Dezember (7. bis 10. Monat) nicht mehr ihrer Namensgebung. 

1582 verordnete Papst Gregor XIII die Einführung des Gregorianischen Kalenders. Länder nicht katholischen Glaubens folgten erst später dieser Kalenderreform. Der bis dahin gültige Julianische Kalender hatte zu viele Schaltjahre und so „hinkte“ er dem tropischen  Jahr (Sonnenkalender) bereits 10 Tage hinterher. Durch Umstellung am 5.Oktober auf den 15.Oktober und Reduzierung der Schaltjahre konnte der (Gregorianische) Kalender wieder mit dem tropischen Kalenderjahr synchronisiert werden. Zeitgleich benannte Papst Gregor XIII den 31.12. nach dem Todestag des am 31.12.335 verstorbenen Papstes Silvester.

Ursprung der Jahreswechselfeier sind heidnische Bräuche; böse Geister wurden durch Lärm und Feuer verjagt. Die sogenannten Rauhnächte sind heute noch in vielen Gegenden bekannt und werden nach altem Brauch praktiziert. Diese Nächte umfaßten den Zeitraum vom Ende des germanischen Lunisolar-Kalenders (Mondkalender 354 Tage) bis zum Ende des Sonnenkalenders (365 Tage). Nach altem Glauben öffnen sich in dieser „Zeit zwischen den Jahren“ (je nach Region ab dem 21.12. oder 25.12.) die Tore zur Anderswelt (oft auch Anderwelt genannt) und lassen die vielfältigsten Wesen und Gestalten auf die Erde strömen. Es galt, diese pelzigen (rauh oder rauch = haarig) Dämonen zu  vertreiben. 

Auch wenn noch heute in Anlehnung an altes Brauchtum Feuerwerk und Böller gezündet werden, so beobachte ich unter meinen Nachbarn seit Jahren die Tendenz, sich mit dem Feuerwerk gegenseitig übertrumpfen zu wollen.  Immer mehr, immer höher, immer bunter, …..
Es ist schön anzuschauen, dennoch bin ich keine große Freundin des Feuerwerks, ist es doch nicht nur Geldverschwendung, sondern auch noch Umwelt belastend;  Sprengsätze (Böller) sind für mich absolut tabu, böse Geister lassen sich bestimmt auch anders vertreiben...

Übrigens findet der Mondkalender (nicht nur) unter den HobbygärtnerInnen wieder großen Anklang. Auch meine Großmutter hat stets nach ihm  gesät, gepflanzt und geerntet. 


Vielen lieben Dank
für die zahlreichen Besuche auf meinem Blog und all die lieben Kommentare, die Ihr dort hinterlaßt. Ich fühle mich gut aufgehoben in der Bloggergemeinschaft!
Eure Kathinka