Da ich noch nicht in Weihnachtsstimmung bin und bevor die Posts verstärkt geprägt sind von Adventszauber, Weihnachtsdeko und Besinnlichkeit, möchte ich in Ergänzung zu Teil III meiner bisherigen Gartenvorstellungsrunde vollständigkeitshalber noch über die
weitere Entwicklung des Bachlaufs berichten.
Im Laufe der inzwischen 14 Jahre gab es so einige
Umgestaltungsarbeiten. So gefiel mir der vom Teichwasser gespeiste kleine
Wasserfall nicht mehr. Wir hatten ihn bei der Anlage des Teiches aus diversen Bachlaufschalen aus schwarzem
Kunststoff angelegt. Diese künstlichen Schalen hatten mir nie so recht gefallen.
Und da ich im Übrigen auch den Tick habe, aus jedem Urlaub -neben vielem anderen
Gedöns- Steine mitzubringen, lag es nahe, diese einmal sinnvoll einzusetzen und für einen kleinen Wasserfall zu nutzen. Weil
ich aus einem der Urlaube nicht nur Steine sondern auch einen Wasser speienden Löwenkopf
mitbrachte, ist dann letztendlich auch ein etwas größeres Projekt entstanden,
als ich gedacht hatte. Diesmal inspiriert von Gaudis Mosaiken im Park Güell bekam der Löwenkopf eine kleine mosaikverzierte
Mauer als Halterung.
Zunächst mußten die Kunststoffbachlaufschalen und der
Schlauch ausgegraben werden.
Die Drosseln hatten die oberste Schale immer als
Bad genutzt, verschmähten jedoch die von mir übergangsweise aufgestellte
alternative Waschgelegenheit unter der Weide. Trotzdem bauten sie wie jedes Jahr ihr Nest
bei uns im Garten, diesmal in der berankten Sichtschutzwand.
Als nächste Aktion setzte ich die Hügelbeetpflanzen in
Kübel und schichtete die über viele Jahre angesammelten Steine und Steinplatten
provisorisch für die Wasserkaskaden auf.
Mit der
Gießkanne den Wasserverlauf testen
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Auf der Spitze des Hügels grub ich ein Loch und versenkte
einen rechteckigen Maurerkübel. Dieser bildet-mit frostfestem Beton gefüllt-
das Fundament für die kleine Mauer mit dem Wasserspeier. Der Beton
benötigt längere Zeit zum Durchtrocknen und sollte währenddessen mit einem
feuchten Tuch vor zu schneller Austrocknung und damit einhergehender Rißbildung
geschützt werden.
Provisorischer Aufbau
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Erstmals versuchte ich mich in der Wandmauerei.
Ich hatte im Baumarkt fünf fast quadratische Kalksandsteine von ca. 25 cm Seitenlänge erstanden, die ich mit ein wenig Mörtel aufeinanderschichtete (drei unten und zwei oben versetzt). In der oberen Reihe wurden beidseitig noch zwei kleine Kalksandsteine vermauert. Alle Steine sollten vorher gewässert werden und der Mörtel nicht mit bloßen Händen in Kontakt kommen. Wenn dann alles auch noch mit Wasserwaage ausgerichtet wird, kann nichts schief gehen.
Da mir der Steinabschluß zu kantig war, sägte ich aus einem Ytong-Stein drei passende Abschlußelemente, die ich mit Feilen abrundete und auf die Kalksandsteine klebte. Ytong sollte grundiert werden, er nimmt sonst Wasser auf und schimmelt. Zum Schluß verputzte ich die Zwischenräume und bohrte dann ein Loch in Höhe des Löwenmauls durch die Steinwand, durch das später der Schlauch geführt wird.
Die
abgerundeten Kanten der Ytongsteine konnten nur mit sehr kleinen Fliesen beklebt werden…
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Im Baumarkt hatte ich mir reichlich Fliesenbruch besorgt. Die größeren Fliesenstücke wurden in einen Gefrierbeutel gesteckt (um sich und andere vor Splittern zu schützen) und mittels Hammer weiter zertrümmert.
Ich
schnitt Fliesennetze mit den Seitenmaßen der Mauer
zurecht und klebte darauf das Fliesenmosaik. Später mußte alles auf eine
große
Platte gestürzt und im zweiten Schritt zügig an die Wand geklappt
werden. Das
war doch recht knifflig und möglicherweise ist es einfacher, das Mosaik
direkt
auf die Wand zu kleben. Am folgenden Tag kann alles verfugt werden und
zum Abschluß wird das Ganze möglichst zwei Mal imprägniert.
Die Wasserfallanlage ist schnell erklärt: Steine aus dem
Boden entfernen, Teichvlies auslegen und darüber Teichfolie ausbreiten.
Anschließend die Steinplatten aufschichten ohne die Folie zu beschädigen und
immer wieder überprüfen, ob das Wasser auch an den vorgesehenen Stellen herab
fließt und nicht hinter die Steine läuft. Also immer mit Gefälle Richtung Teich
verlegen. Das hört sich ganz einfach an, aber meine Tochter und ich haben recht
häufig die Steinlagen auf diesem unwegsamen Gelände verändern müssen. Es waren
auch Steinquader mit einem Gewicht von 40 Kilogramm dabei.
Vor der Mosaikmauer hatte ich ursprünglich nur ein mit
Kies (vorher gründlich waschen!) aufgefülltes Becken geplant. Das erwies sich
jedoch als unpraktisch, da das vom Löwen „ausgespuckte“ Teichwasser von den
Steinen spritzte und im Beet landete, statt in den Teich zurück zu
fließen. Mit einer Schale, in die der Löwe das Teichwasser nun spuckt, konnte
das Problem schnell gelöst werden. Die Drosseln scheint es zu freuen, sie planschen
jetzt ausgiebig in dieser Schale....und das wiederum erfreut uns.
Bisher
habe ich das Mosaik während der frostigen Monate
in Schaumstoff und Noppenfolie verpackt und mit Folie abgedeckt.
Vielleicht
würde es auch ohne Schutz über die Winter kommen, ich bin da immer
übervorsichtig. Auch weiß ich nicht, ob das Ganze irgendwann ins
Rutschen
kommt; der Hügel ist recht klein und rückseitig steil und die ganze
Konstruktion mit dem Betonkübelfundament sehr schwer; den "anerkannten
Regeln der Technik" entspricht das sicher nicht.